31.08.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats September

 

Franz Künstler geb. 13. Mai 1888 in Berlin, gest. 10. September 1942 in Berlin.

Er übernahm 1923 nicht nur die, für sich allein genommen, schon schwierige Aufgabe, die vielen örtlichen SPD-Gruppierungen wie Schöneberg, Charlottenburg, Zehlendorf etc. in den nun zu einem Groß-Berlin zusammengeführten Landesbezirk zur schlagkräftigen Partei zu formen. Die in den vormals selbständigen Orten agierenden Partei-Kreise stritten - wie heute - gern auch gegeneinander um Sitze und Vorstandsposten. Zumindest zu Anfang ging es sogar noch - anders als heute - um politische Positionen, mussten doch die während des Weltkriegs zerstrittenen Fraktionen der USPD und der MSPD wieder zusammengeführt werden.

01.08.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats August

 

Karl Liebknecht geboren am 13. August 1871 - ermordet am 15. Januar 1919
Nach 16 Jahren Mitgliedschaft in der SPD - ausgeschlossen
nach 15 Tagen Mitgliedschaft in der KPD - ermordet

Karl Paul August Friedrich Liebknecht wurde als zweiter der fünf Söhne Wilhelm Liebknechts, der mit August Bebel seit 1860 zu den führenden Köpfen der sozialdemokratischen Partei (ab 1875) und ihrer Vorläuferorganisationen gehörte, in Leipzig geboren. Karl wurde evangelisch in der Leipziger Thomaskirche getauft. Zu seinen Taufpaten gehörten - auf schriftlichem Wege - Karl Marx und Friedrich Engels.

Er studierte Jura und Wirtschaftswissenschaften („Kameralwissenschaften“) in Berlin. Examen 1893. Anschließend freiwilliger einjähriger Wehrdienst bei den Pionieren. Die Suche nach einer Referendarstelle gestaltete sich für den Sohn des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten nahezu unmöglich. Während der Suche nach einer Referendarstelle schrieb er seine Doktorarbeit an der Universität Würzburg (Examen 1897). Schließlich fand er auch eine Referendarstelle und legte sein Zweites Examen 1899 ab. Anschließend gründete er mit seinem Bruder Theodor eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin (Chausseestr. 121).

28.06.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats Juli

 

Wolfgang Roth: Vom Juso-Chef zum Banker in Luxemburg

Ein schwäbischer Berliner

Wolfgang Roth wurde am 26. Januar 1941 in Schwäbisch-Hall geboren und machte 1961 in Aalen Abitur. Nach zwei Semestern seines Volkswirtschaftsstudiums an der Uni Tübingen ging er 1962 an die FU Berlin und trat dort nicht nur der SPD, sondern auch dem Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB), der nach dem Ausschluss des SDS soeben gegründeten Studentenorganisation - zumindest bis 1969 - parteikonformer Sozialdemokraten. Er machte rasch Karriere: Bereits 1964/65 wurde er zum ASTA-Vorsitzenden an der FU Berlin gewählt. Ein Jahr später wurde er Vorsitzender des Gesamtdeutschen Ausschusses des Verbands Deutscher Studentenschaften und initiierte, im Gefolge der Brandt/Bahrschen Ost-Politik die Aufnahme von Gesprächen mit der FDJ. Zunächst erfolglos.

26.05.2024 in Geschichte

Sozialdemokrat des Monats Juni

 

HERMANN BRILL - 9.2.1895 (Gräfenroda) – 22.6.1959 (Wiesbaden)

Die „wehrhafte Demokratie“ in der Bundesrepublik haben wir zu einem guten Teil Hermann Brill und seiner Mitwirkung im Verfassungskonvent von Herrenchiemsee, der vom 10.- 23. August 1948 auf der Insel im Chiemsee die Arbeit des Parlamentarischen Rates vorbereitet hat, zu danken.

Hermann Brill konnte sich mit der Parole „schmücken“: Viel Feind, viel Ehr. Er blieb trotz aller Anfeindungen standhaft.

03.05.2024 in Geschichte

Seit 75 Jahren unverändert im Grundgesetz:

 

„In Stein gemeißelt“. Zwei sozialdemokratische Grundwerte.

Artikel 3 Abs. 2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“

Als Elisabeth Selbert (geb. 22.9.1896, gest. 9. Juni 1986 in Kassel) eine der vier Frauen im 65-köpfigen Parlamentarischen Rat, der vom September 1948 bis Ende Mai 1949 das Grundgesetz formulierte, den Antrag stellte, statt der an die Weimarer Verfassung angelehnte Formulierung: „Männer und Frauen haben die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten“ die einfache, aber vor allem klare Formulierung „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz zu übernehmen, scheiterte sie grandios. Selbst von den vier Frauen wollten ihr, nach längerem Zögern, nur ihre Genossin Frieda Nadig zustimmen. Sowie die große Mehrheit (!) der SPD.